Wer geht warum und wie genau ins Homeoffice? Dein Eignungscheck fürs Homeoffice
Eignungscheck fürs Homeoffice – Von zu Hause aus arbeiten, ohne lange Wege zwischen Arbeitsplatz und Wohnort – das wünschen sich immer mehr Arbeitnehmer. Aber nicht jede Position ist dafür geeignet, und nicht jeder Mensch kann das auch wirklich. Was braucht es, damit sich das Homeoffice umsetzen lässt?
In den Personalabteilungen geistern recht viele Eignungstests und Fragenkataloge herum, die mehr oder weniger genau dabei helfen sollen ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen. Das zumindest ist der hehre Gedanke dahinter – meist sind die Tests wissenschaftlich nicht haltbar. Können solche Tests feststellen, ob Mitarbeitende für die Arbeit aus dem Homeoffice infrage kommen? Gibt es überhaupt Merkmale oder Persönlichkeitszüge, die die Menschen für Homeoffice benötigen? Und für welche Arbeitsbereiche ist das interessant? Wir haben uns das Themengebiet Homeoffice vorgeknöpft!
Für wen ist Homeoffice geeignet?
Weder die Bäckereifachangestellte noch der Taxifahrer oder der Spezialist für Abfallentsorgung können ihren Beruf von zu Hause aus ausüben. Wer auf Materialien, Maschinen und Produktionsanlagen oder andere Menschen angewiesen ist, muss sich zum Arbeitsplatz begeben. Wer dagegen Dienstleistungen anbietet, kann häufig aus dem Homeoffice arbeiten, und sogar die Arbeit in Teams ist vom heimischen Arbeitsplatz aus dank zunehmender Digitalisierung möglich.
Aber wir sind uns einig: Es geht hier nur um den Bürojob. Wer nicht am Schreibtisch sitzt, kann schlecht im Homeoffice arbeiten. Und auch nicht alle Schreibtischtäter kommen in den Genuss des Arbeitens am heimischen Küchentisch. Denn oft genug werden Daten und Informationen benötigt, die nur im Unternehmen zugänglich sind. Fehlt die digitale Infrastruktur, ist Homeoffice nicht möglich. Voraussetzung ist erst einmal, dass von zu Hause aus Zugriff auf das firmeninterne Netzwerk besteht und die Verbindungen den Vorschriften entsprechend gesichert sind.
Vor allem in der Kreativbranche, in der IT und im Bereich Marketing und Kundenservice sind viele Menschen im Homeoffice. Soloselbstständige und Freiberuflerinnen kennen es oft gar nicht anders, aber auch Festangestellte arbeiten zunehmend Remote. Teamsitzungen finden über Videokonferenz-Tools statt, der Anruf ersetzt das schnelle Gespräch, E-Mails und Chats werden für die Kommunikation genutzt. Der Vorteil: Zu Hause lässt es sich oft besser gewissenhaft arbeiten als in einem Büro, das man mit vier, zehn oder fünfzig anderen Menschen teilt.
Stichwort Kontrolle: Woher weiß der Chef, was zu Hause passiert?
Zuerst einmal weiß der Chef natürlich nicht, was genau Du zu Hause treibst. Das geht ihn auch gar nichts an. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, Mitarbeitende im Homeoffice zu kontrollieren. Vor allem dann, wenn ein Firmencomputer verwendet wird, der Computer sich regelmäßig in das firmeninterne Netzwerk einloggt oder Daten über die Cloud abgerufen werden, ist klar, wer was wann genau und wie lange macht. Der Computer zeichnet also im Homeoffice genauso wie im Büro alle Tätigkeiten auf. Ob der Chef dann wirklich auf diese Daten zugreift und diese kontrolliert, ist eine andere Frage.
Ein weiterer Punkt sind Arbeitsziele, die zu bestimmten Zeiten erreicht werden müssen. Natürlich werden auch im Homeoffice Termingeschäfte erledigt. Ob es nun das neue Marketing-Konzept ist, das von zu Hause aus ausgearbeitet werden muss oder ob es sich um eine zu programmierende App handelt: Ist die Arbeit bis zum festgelegten Zeitpunkt erledigt, ist alles gut. Im Prinzip funktioniert Homeoffice nicht anders als Vertrauensarbeitszeit und Gleitzeit. Wer zuverlässig arbeitet, kann schließlich auch liefern. Die Auftragserfüllung lässt sich also durchaus überprüfen.
Nicht jedermanns Sache: Wem liegt Homeoffice?
Mache einen Eignungscheck fürs Homeoffice.
Im Büro sitzen Menschen zusammen und bekommen immer mit, was die anderen im Raum tun. Sitzt Du den ganzen Tag gelangweilt am Schreibtisch und starrst aus dem Fenster, fällt das auf. Die permanente Überwachung durch die Kollegen und Kolleginnen brauchen manche Menschen, um gewissenhaft arbeiten zu können. Es geht also um die Motivation. Willst Du im Homeoffice arbeiten, musst Du in der Lage sein, Dich selbst zu motivieren. Denn es gibt keine Kollegen, die Dir Druck machen. Niemand fragt im Vorbeigehen, ob Du das Papier XY schon fertiggemacht hast oder wie lange Du noch für die Aufstellung ZZ brauchst. Du bist auf Dich alleine gestellt und musst Dir die Stunden Deines Tages selbst einteilen. Motivation im Homeoffice ist ein Punkt, den Du nicht unterschätzen darfst!
Generell sind Dienstleister wie Übersetzer und Übersetzerinnen, Täter, virtuelle Assistentinnen, technischer Support, Grafik und Design und so weiter gerne und regelmäßig bis immer zu Hause berufstätig. Schätzt Du also die ungestörte Ruhe, die Deine Kreativität weckt und Dich zu höchster Konzentration befähigt, bist Du im Homeoffice genau richtig. Denn dann sind die perfekten Arbeitsbedingungen für Dich genug Motivation im Homeoffice.
Die vermutlich wichtigste Voraussetzung für Remote Work ist eine gewisse Affinität gegenüber der Technik. Die Internetverbindung muss stehen, das ist klar. Aber Du solltest auch in der Lage sein, kleinere Computerprobleme selbst zu lösen, Dich alleine und flink in neue Software und Anwendungen einzufinden und sie gegebenenfalls anderen zu erklären. Denn im Homeoffice kannst Du nicht mal schnell den Kollegen fragen, wie er in dem Dokument ABC die Funktion DEF benutzt hat.
Eine Checkliste für Arbeitgeber: Dann ist der Eignungscheck wichtig!
Wann ist Remote Work genau das Richtige für Deine Angestellten, wann nicht? Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, mit der Du herausfinden kannst, ob Du für Deine Arbeitsbereiche Eignungstests benötigst. Denn natürlich ist es auch möglich, dass die Mitarbeitenden Homeoffice einfach erst einmal versuchen, hineinwachsen und damit glücklich sind – ganz ohne Test. Aber manchmal, vor allem in großen Unternehmen, ist der Test eben doch sinnvoll. Das ist dann der Fall:
- Wenn Du die ersten Erfahrungen mit Remote Work professionalisieren willst.
- Wenn Du Deiner Belegschaft dauerhaft die Arbeit aus dem Homeoffice ermöglichen willst.
- Wenn Du Verbesserungspotenziale identifizieren willst.
- Wenn Du schon im Auswahlverfahren neuer Angestellter wissen willst, ob sie für Homeoffice in Frage kommen. Der Eignungscheck fürs Homeoffice wird dann fester Bestandteil der Einstellungsroutine.
- Wenn Du die Performance Deiner Angestellten fördern willst und nach Ansatzpunkten für die individuelle Entwicklung suchst.
Wie sieht so ein Eignungstest aus?
Im Eignungstest werden unterschiedliche Themen abgedeckt. Der Test fragt beispielsweise ab, ob diszipliniertes Arbeiten in einem selbst organisierten Rahmen deinen Angestellten liegt und ob sie in der Lage sind, sich selbst zu organisieren. Die Selbsteinschätzung ist gefragt. Aber auch die technischen Voraussetzungen werden abgefragt und die Rahmenbedingungen. Denn kulturelle und familiäre Umstände wie auch das soziale Umfeld sind in diesem Zusammenhang wichtig. Allerdings solltest du beim Eignungstest darauf achten, dass er wissenschaftlich fundiert ausgearbeitet ist. Klingen die Fragen wie aus den Persönlichkeits-Tests einschlägiger Jugendmagazine entnommen, ist das vermutlich nicht der Fall.
Fazit: Manchmal ist der Eignungstest sinnvoll
In den Jahren 2020 und 2021 hat nicht nur das zumindest sporadische Arbeiten von zu Hause aus einen enormen Schub erfahren, sondern auch die Digitalisierung. Ohne die Bereitstellung technischer und vor allem digitaler Möglichkeiten kannst Du Deiner Belegschaft zwar Remote Work ermöglichen – aber Du hast kaum Möglichkeiten zur Kontrolle der Auftragserfüllung. Fehlt das Vertrauen oder gibt es bereits Probleme mit der Produktivität, ist ein Eignungstest eine gute Idee. Bedenke: Nicht nur Mitarbeitende mit Familie, Kindern, unter zusätzlicher Belastung aufgrund von Fortbildungen und dergleichen profitieren von den Möglichkeiten, die Homeoffice bietet. Auch das Unternehmen kann davon profitieren.
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