Das richtige Holz für deinen Schreibtisch – welche Kriterien sind wichtig?
Der wuchtige Schreibtisch aus altersgedunkeltem Mahagoni, das schlanke Schreibpult aus auffällig gemasertem Wurzelholz? Was früher Beamtenstuben und Chef-Büros zierte, kommt heute natürlich nicht ins Homeoffice! Denn Holz ist nur nachhaltig, wenn es das richtige Holz ist.
Du machst dir Gedanken über Stromverbrauch, CO-Fußabdruck im Homeoffice und die Emissionen des Druckers. Aber woran erkennst du, ob deine Möbel wirklich nachhaltig sind? Wir haben uns die verschiedenen Holzarten angesehen und verraten dir, worauf du beim Schreibtisch achten solltest!
Schreibtisch aus Massivholz für das Homeoffice
Selbstverständlich steht bei dir zu Hause kein Schreibtisch aus Tropenholz. Einzige Ausnahme: Das Stück ist gebraucht oder aus gebrauchten Holzstücken hergestellt. Dann ist dein Schreibtisch sogar besonders nachhaltig. Aber wir gehen hier einfach davon aus, dass du dir einen neuen Schreibtisch gönnst.
Wichtig ist, dass dein Tisch aus Massivholz gefertigt ist. Sperrholz, Multiplex, MDF-Platten und Furnier willst du nicht. Denn das alles bezeichnet Materialien, die hochgradig verarbeitet und nur mit einem geringen Holzanteil versehen sind.
Verbraucher und Verbraucherinnen fordern zunehmend Nachhaltigkeit und sind misstrauisch. Der ein oder andere Skandal in der Vergangenheit hat gezeigt, dass nicht alle Hersteller, die ihre Produkte als nachhaltig auszeichnen, dieses Versprechen auch halten. Deshalb haben sich Zertifikate und Prüfsiegel etabliert, die den Verbrauchern und Verbraucherinnen Orientierung bieten. Nicht alle sind seriös, und nicht alle befassen sich wirklich mit der Nachhaltigkeit der Rohstoffe und der Verarbeitung. Wichtige Möbelsiegel, denen du im gegebenen Rahmen vertrauen kannst, sind:
– FSC®: Das ist das wichtigste Siegel für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Es setzt voraus, dass der Holzan- und -abbau Rücksicht auf Artenvielfalt und ökologische Prozesse im Wald nimmt. Voraussetzung für die Erteilung dieser Zertifizierung ist auch, dass Sicherheitsstandards und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen gegeben sind.
– PEFC: Hierbei handelt es sich um ein weltweit anerkanntes Gütezeichen für Holzmaterialien aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft. Diese werden naturnahen Baumbeständen entnommen, die gefördert werden. Voraussetzung ist der Schutz von Biotopen und dass alle Arbeit rund um die Forstwirtschaft sozialverträglich erfolgt. Das Siegel ist allerdings kommerzieller angelegt als der FSC®-Standard und wird von Umweltschutzorganisationen deshalb immer wieder kritisiert.
– Naturland: Dieses Zertifikat wird für Hölzer aus ökologischer Waldwirtschaft vergeben. Es ist das strengste Gütesiegel für nachhaltige Waldwirtschaft, und bei Möbeln schließt es die Klebstoffe und Oberflächenbehandlung mit ein. Verpackung und Energieeffizienz bei der Holztrocknung werden ebenfalls beachtet.
– Blauer Engel: Der Blaue Engel zeichnet Produkte aus, die umweltfreundlicher als der Durchschnitt produziert werden. Die verwendeten Hölzer stammen aus PEFC-zertifizierter Waldwirtschaft, und die Grenzwerte für Schadstoffe sind sehr viel strenger gesetzt als sonst üblich.
– Goldenes M: Dieses Siegel steht für geprüfte Qualität, Sicherheit und Gesundheit. Das Umweltbundesamt empfiehlt zwar, beim Möbelkauf darauf zu achten. Aber es ist kein Zeichen für Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
– ÖkoControl: Dieses Siegel tragen Holzmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Holzmaterialien sind dann grundsätzlich nach FSC®-Standard oder Naturland (noch strenger) zertifiziert. Dieses Siegel darf ausschließlich in Deutschland und Österreich verwendet werden.
– SA8000: Dieses Siegel wird für sozial verantwortliche Unternehmen vergeben. Der Fokus liegt auf der Einhaltung der Menschenrechte am Arbeitsplatz. Es hat keinen Bezug zu nachhaltiger Forstwirtschaft, sollte aber trotzdem beachtet werden.
– BSCI: Dieser Standard stellt sozial gerechte Arbeitsbedingungen in Schwellen- und Entwicklungsländern fest. Auch hier besteht kein Bezug zu nachhaltiger Forstwirtschaft.
Holzoptik
Jetzt wird es konkret: Wie soll dein Tisch aussehen? Besonders schöne Maserung zeigt natürlich Wurzelholz. Aber auch Eiche, Nussbaum, Kirsche, Buche und andere Hölzer sind, wenn sie handwerklich hochwertig verarbeitet wurden, wunderschön!
Damit die Maserung zur Geltung kommt, benötigen Holzmöbel weder Farbe, noch Lack. Allerdings ist eine leichte Versiegelung der Oberfläche mit Öl oder Wachs sinnvoll. Das ist ein natürlicher Schutz des Holzes, der den Prozess des Vertrauens etwas hinauszögert und die Holzoberflächen widerstandsfähiger gegen Licht, Staub und sogar mechanische Beanspruchung macht.
Welche Eigenschaften haben die verschiedenen Holzsorten?
Eiche und Kiefer, Esche und Erle, Ahorn, Birnbaum, Kirsche und sogar Walnuss sind Hölzer, die aus Zentraleuropa stammen. Diese Hölzer sind nicht nur leicht verfügbar und günstig, sondern auch poröser als andere Hölzer. Sie sind damit etwas anfälliger für Verformungen. Denn auch Möbelholz arbeitet bei Temperaturschwankungen und wechselnder Luftfeuchtigkeit, verzieht sich und kann Risse bekommen.
Ahorn:
Die heimischen Ahorne sind sehr hart und widerstandsfähig. Das Material ist feuchtigkeitsbeständig und altert langsam. In der Wohnung ist die Anfälligkeit für Insekten vernachlässigbar, im Außenbereich oder in halboffenen Bereichen (Wintergarten und Terrasse beispielsweise) solltest du darauf achten. Die Kosten liegen bei Ahornholz eher niedrig. Im Kern zeigt Ahornholz eine geschlossene, gerade Körnung.
Kiefer:
Das niedrigverdichtete Nadelholz ist für Kerben und Kratzer eher anfällig, was Kiefernholz für Schreibtische als wenig geeignet erscheinen lässt. Allerdings gibt es Menschen, die gerade das benutzte Aussehen von Büromöbeln zu schätzen wissen und einen Tisch aus Kiefernholz würdevoll altern lassen. Das Kernholz der Kiefer ist nicht so fäulnisbeständig wie andere Hölzer, und auch Farben und Flecken setzen sich auf Kiefer gerne dauerhaft fest. Kiefernholz ist kostengünstig, ihm wird allerdings eine geringe Lebensdauer nachgesagt.
Walnuss:
Es handelt sich hierbei um ein Hartholz, das extrem langlebig und fäulnisbeständig ist. Auch in der Nähe von Küche und Arbeitszimmer, wo die Luftfeuchtigkeit eher hoch ist, machen Möbel aus Walnussholz Sinn. Die schöne Textur und der natürliche Glanz dieses Holzes machen die Möbel zu einem echten Hingucker. Walnussholz ist kostenintensiv. Ein Holzschreibtisch aus Walnuss ist langlebig, du wirst ihn bis an Enkel und Urenkel weitervererben können.
Eiche:
Eichenholz ist wegen seiner Strapazierfähigkeit und Schwere geschätzt. Meist ist es verzugsfest, allerdings hinterlässt Wasser unschöne Flecken. Eiche ist nicht resistent gegen Insekten, zeigt aber wunderschöne, offene Maserungen. Die Oberfläche ist stets individuell und stark strukturiert. Die Kosten bewegen sich im mittleren Bereich.
Made in Germany?!
Stammt nur das Rohmaterial aus Deutschland, oder wurde dein gesamtes Möbelstück in Deutschland gefertigt? Für die Kosten macht das ebenso einen Unterschied wie für die Nachhaltigkeit. Büromöbel, die komplett in Deutschland hergestellt sind, gehen in der Regel mit höheren Kosten einher. Wenn dich das nicht abschreckt, ist das die nachhaltigste Lösung für deine Büroeinrichtung.
Stammt das Holz aus der Alpenregion oder beispielsweise Tirol, erhältst du in der Regel auch hohe Qualität und nachhaltige Möbel für dein Homeoffice.
Fazit: Beim Holz Eigenschaften beachten
Arbeitszimmer und damit auch das Homeoffice wirken immer dann besonders harmonisch und konzentrationsfördernd, wenn sie farblich stimmig eingerichtet sind. Deshalb stimmst du deinen Schreibtisch natürlich auf die übrige Einrichtung und die Innenarchitektur ab. Welches Holz du für die Möbel wählst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Optik (insbesondere Maserung), Härte, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle. Es spricht nichts dagegen, neue Möbel aus Massivholz ins Homeoffice zu stellen. Achte einfach darauf, dass das Holz aus FSC®-zertifizierter Forstwirtschaft stammt. Noch nachhaltiger ist es allerdings, wenn du dein Homeoffice mit Möbeln vom Gebrauchtmarkt einrichtest.
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